Pastrami – Trendfood mit New Yorker Style

Jeder, der gegen Mitternacht öfter mal Hunger bekommt, kennt diese Situation: Man schaut in den Kühlschrank, alles klar, es gibt noch ein paar einsame Scheiben Käse, Mayonnaise ist eh da, ein bisschen Tier findet sich auch und ’ne halbvergammelte Tomate liegt noch irgendwo rum. N labbrigen Toast geschnappt und los geht das Kombinieren – man macht sich ein Sandwich. Geil! Kommt immer gut.

Wenn die Amerikaner die nächtlichen Hungerspiele überkommen, dann belegen sie sich ihre Sandwiches sehr gerne mit Pastrami… was ist das denn? Pastrami? Salami? Marsupilami? Klingt dämlich, ist es auch.

Pastrami ist kein Fabelwesen aus dem Dschungel und auch keine Mafia Familie aus Neapel, sondern ein geräuchertes und gewürztes Stück Fleisch vom Rind, das in dünnen Scheiben als Sandwich- oder Brotbelag verzehrt wird und ursprünglich eigentlich Pastrame bzw. Pastramă hieß und noch eigentlicher aus Gänsefleisch gemacht wurde. Für die einen ist es ein echter Gaumenschmaus, der das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt, für andere ist es einfach ein Stück abgehangenes Stück Kuh.

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Pastrami schreibt Filmgeschichte

Apropos Kuh – Meg Ryan mochte Pastrami ganz besonders gerne. Zumindest in ihrer Rolle als Sally im Film „Harry und Sally“ (original „When Harry met Sally“).

Es ist eben dieses berühmte Sandwich mit Pastrami, das sich Sally im New Yorker Restaurant Katz’s bestellt, um anschließend in einen vorgespielten Orgasmus zu verfallen – Sie kennen die Szene. Sie machte das Lokal in der Lower East Side zum Kultrestaurant. Seit 1888 verspeisen die Leute in New York die weltberühmten Pastrami-Sandwiches in dem jüdischen Deli und zahlen heute dafür rund 20 Dollar.

Der Grund dafür: Das traditionsreiche Deli mit jüdischen Spezialitäten stellt sein Pastrami selbst her. Es dauert einen ganzen Monat, bis das gewürzte und geräucherte Fleisch dann als fertiges Pastrami serviert wird. Der Aufwand ist also deutlich anspruchsvoller, als beispielsweise bei einem Steak, dass man einfach kurz auf den Grill legt und n Bisschen Salz und Pfeffer drauf streut. Wenn auch gerne einmal Pastrami selber machen wollen, brauchen Sie dafür leider mehr als eine Küche. Von Nöten sind Pökelsalz, ein Räucherofen und ein Raum, in dem das Fleisch abhängen kann, ohne zu schimmeln. Metzger Kenntnisse wären ebenfalls nicht schlecht.

Besser, Sie kaufen oder bestellen sich einfach ein Stück qualitativ hochwertiges Pastrami und machen sich daraus leckere Gerichte. Gute Rezepte finden sich online zuhauf.

 

Das beliebteste Rezept ist super simpel

Pastrami on rye“, also Pastrami auf weichem Roggenbrot mit scharfem Senf, ist wohl das bekannteste Rezept für Pastrami und wahrscheinlich auch das beliebteste.

Serviert wird es meistens zusammen mit sauren Gurken. Eine andere auf Brot basierende Variante ist das Reuben, bzw. Rachel Sandwich: Hier kommen zum Pastrami noch Schweizer Käse, etwas Sauerkraut und Island Dressing hinzu. Doch schmeckt die aus Europa stammende Fleisch Spezialität nicht nur zwischen zwei Brothälften: Als Sandwich oder Burger zubereitet ist und bleibt Pastrami der Klassiker. Aber nach wie vor kommen ständig neue Rezepte und Zubereitungsarten dazu. In New York bietet der Brooklyn Wok Shop Pastrami Dumplings an und in der Empellon Taqueria kann man Pastrami Tacos essen.

Ein Ende der kulinarischen Fusionen internationaler Pastrami-Küchen ist nicht in Sicht – was die Erfinder dazu wohl sagen würden?

 

Von Osteuropa in die große Welt: Pastrami went USA

Heute ist Pastrami als typische New Yorker Delikatesse bekannt, dabei kommt es ursprünglich aus Osteuropa.

Patrami Online kaufen bestellenVermutlich brachten rumänische Juden Ende des 19. Jahrhunderts diese Zubereitungsart nach Amerika. Als die ersten Pastrami Gerichte auf die Speisekarte der Restaurants kamen, handelte es sich zunächst um „goose pastrama„, also Gänse-Pastrami. Die rumänischen Juden brachten damals ihre traditionelle auf Pökeln, Würzen und Räuchern basierende Konservierungstechnik für Gänsefleisch in die Vereinigten Staaten. Jedoch war Rind in den USA viel günstiger und eher verfügbar, sodass sich Pastrami (Pastrama) aus Rindfleisch etablierte. Als beliebtestes Stück Rindfleisch für Pastrami setzte sich das Brustspitz (auf Englisch „beef brisket„) durch. Das Brustspitz ist einer der drei Teile der Rinderbrust und eignet sich besonders gut, da es eher zäh und nicht allzu fett ist. Auch Tafelspitz wird als Fleisch für Pastrami verwendet.

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Pastrami in New YorkDer Legende nach, war es ein Metzger aus Litauen, der das erste Pastrami auf Roggenbrotm zum Mitnehmen verkaufte: Nachdem sein Kollege ihm ein Rezept zur Konservierung hinterlassen hatte, eröffnete der Metzger Sussman Volk 1888 das erste Deli in New York, das Pastrami-Sandwiches verkaufte. Das gepökelte Fleisch mit der Würzung aus Pfeffer und Koriander kam bei den Kunden des Metzgers so gut an, dass er sich entschloss, sein eigenes Restaurant auf der DeLancey Street zu eröffnen.

Während Pastrami in New York schon seit über einem Jahrhundert auf dem urbanen Speiseplan zu finden ist, hat sein Einmarsch in die deutsche Küche erst vor wenigen Jahren so richtig begonnen.

In der ehemaligen Jüdischen Mädchenschule in Berlin eröffnete 2012 das Deli Mogg & Melzer (heute nur noch „Mogg“), ein Jahr später eröffnete das Restaurant Maxie Eisen mit moderner amerikanischer Küche im Frankfurter Bahnhofviertel. Seitdem kommen ständig neue Pastrami-Lokale dazu.

Sogar die Fastfood-Kette Subway hatte den Trend um das gepökelte Rindfleisch erkannt und bat Sandwiches mit Pastrami an ­– wenn auch nur kurzzeitig.

Wenn Sie also das nächste Mal in der Nacht der Hunger einholt und es wieder auf ein Mitternachts-Sandwich hinauslaufen sollte, dann sorgen Sie dafür, dass sich Pastrami in ihrem Kühlschrank befindet. Sie wollen doch nicht, dass Sie den Trend verpennen.

Bildquelle: https://www.google.com/maps/search/pastrami+new+york/@40.6791218,-73.9848264,11.25z

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